Unser Turnier hatte viele Helden. Einer verzichtete auf seinen Startplatz, die Inklusionsspieler waren eine Bereicherung im Spiel, ein jeder kämpfte bis zum Umfallen und Tore wurden auch geschossen. Eher eine unserer Schwächen bisher.

Doch der Reihe nach.

Wir trafen uns um 10.45 Uhr vor dem Konzerthaus. Dank Michael konnten wir mit Hilfe der Caritasautos gemeinsam nach Opfingen fahren. Unser Ziel war klar. Besser abschließen wie beim letzten Mal, als wir 11. und damit letzter wurden. Am Samstag übten wir im Training einige Spielzüge, die es heute galt umzusetzen.
Bei sommerlichen Temperaturen machten wir eine erste Platzkontrolle und waren vorsichtig optimistisch. Unsere Abwehrrecken (Daniel, Sebastian, Marco) machten sich bereit den Acker umzupflügen. Im Mittelfeld war unsere gesamte Frauenpower (Alex, Evelyn, Jule) am Start, während vorne unser quirliger Wunderstürmer Arthur, die generische Abwehr schwindelig spielen sollte.
Dazu gesellten sich noch unsere höchst motivierten Inklusionsspieler (Ahmed, Daniel, Fabian, Murat).
Michael verzichtete auf seinen Stammplatz und übernahm die verantwortungsvolle Aufgabe unsere Gäste zu betreuen und insbesondere die Ein/Auswechslungen dieser vorzunehmen, was er übrigens hervorragend umsetzte. Glücklicherweise entpuppte sich zusätzlich noch Alex´ Bruder Sebastian als wertvolle Hilfe, da er der Abwehr mit hervorragenden Kommandos von außen zur Seite stand und dirigierte. Die nötigen Infos zu unseren Gegner besorgte Jule, die uns auf die jeweiligen Gegner einschwor. Somit blieb keine Stärke und keine Schwäche unserer Kontrahenten unentdeckt.

Selbsthilfe mit Köpfchen – Rolf Nussbaumer GmbH 3:1
Torschützen: 0:1 N.N. 1:1 Daniel 2:1 Murat 3:1 Arthur
Besondere Vorkommnisse: Gehaltener Handelfmeter von Andi

Der große Platz und somit die Weite des Raums beindruckte uns erwartungsgemäß in der Anfangsphase. So dauerte es auch nicht lange, bis der Gegner mit einem schönen Angriff zum 0:1 abschloss.
Von einer länger anhaltenden Unsicherheit unsererseits war glücklicherweise nichts zu spüren. Nach einem beherzten Solo schloss Daniel mit einem gut platzierten Schuss, den der Gegner nur noch ins eigene Tor ablenken konnte, zum 1:1 ab. Wir kamen immer besser ins Spiel und Murat konnte mit einer sehenswerten Aktion das 2:1 erzielen. RN hatte nicht mehr viel entgegenzusetzen. Doch plötzlich eine Schrecksekunde. Eine unübersichtliche Situation im Strafraum, ein Schuss und…, nein, kein Tor. Mit einem Reflex riss Alex die Fäuste nach oben und hielt den Ball sensationell. Doch nicht die Torwartparade an sich war das bemerkenswerte. Durch geschickte Armbewegungen eines Nijakämpfers ließ sie es für den Schiedsrichter so aussehen, dass es keine Absicht war und ihr so die rote Karte erspart wurde. Jetzt schlug die Stunde unserer Krake Andi. Kalt wie Hundeschnauze parierte er den Elfmeter und verteidigte unsere Führung. Gestärkt durch diese Situation besannen wir uns wieder auf unsere Sturmqualitäten. Während Arthur bisher nur die Lücken in den gegnerischen Abwehverbund riss, schickte er sich nun an, selbst ein Tor zu erzielen. Der erste Versuch ging noch knapp vorbei, nicht lange danach klappte es aber zum verdienten 3:1. Ein trockener, beherzter Schuss und der Torwart war machtlos.
Alles in allem, ein verdienter Sieg.

D&K ID Group – Selbsthilfe mit Köpfchen 0:1
Torschütze: 0:1 Marco

Mental gestärkt durch den verdienten Sieg im ersten Spiel, gingen wir selbstbewusst ans Werk. Das Spiel wog hin und her. Mal eine Chance für D&K, dann wieder eine gute Aktion durch Arthur. Unerklärlicherweise schwammen wir im weiteren Verlauf des Spiels in der Abwehr, was den Gegner zunehmend zu Chancen kommen ließ. Dabei machte D&K den Fehler zu weit aufzurücken. Daniel fing den Ball im eins zu eins Duell gewohnt sicher ab, sah Murat auf rechts außen und bediente ihn mustergültig. Dieser sah den freistehenden Marco in zentraler Position und gab gekonnt ab. Innerlich wohl schon das 1:0 feiernd schoss Marco, allerdings nicht platziert genug, aufs Tor. Der Torwart kam noch an den Ball, konnte jedoch letztlich nicht verhindern, dass der Ball im Netz landete. Es blieben noch einige heikle Momente zu überstehen. Doch entweder war noch eines unserer Beine im Weg oder einer der tausend Arme von Krake Andi verhinderte den Einschlag. Endlich erlöste uns der Schlusspfiff und drei glückliche Punkte wurden eingetütet.

Selbsthilfe mit Köpfchen – Caritas Team „Herrenstraße“ 1:0
Torschütze: 1:0 Murat

Inzwischen gingen wir als Favorit ins Spiel, zumal mit Sebastian eine ordnende Hand von außen unser Team verstärkte. Er hatte den Überblick, den unsere Abwehr nicht immer hatte. Seine Anweisungen konnten wir gut gebrauchen, was zu einer enormen Verstärkung der bisher nicht immer ganz sattelfesten Abwehrleistung beitrug. So konnte sich Andi auch mal etwas ausruhen, denn wir ließen hinten so gut wie nichts zu. Dank Murat gelang uns aus dem Gewühl heraus das 1:0. Der Rest war reine Formsache und der Sieg war in der Tasche.

RA Musella Kollegen – Selbsthilfe mit Köpfchen 0:2
Torschützen: 0:1 Arthur 0:2 Evelyn

Im letzten Spiel reichte uns ein Unentschieden, um ungefährdet ins Halbfinale einzuziehen. Unser Safarimeister Michael hat ganze Arbeit bei der Spielbeobachtung unseres Gegners geleistet. So wussten wir welche zwei Spieler wir ausschalten mussten, um nicht in Gefahr zu geraten. Daniel, wie weiland unser Bundesterrier Bertie, biss sich an der Offensivkraft fest, so dass dieser sein Heil entnervt in der Abwehr suchte. Doch auch Jule wusste, wie auch schon in den vorherigen Spielen zu überzeugen. Trotz, ihrer Meinung nach, zu wenigen Ballberührungen, war sie ein wichtiges Bindeglied zwischen Abwehr und Sturm und machte obendrein die Räume für die Anwälte eng. In den Zeiten, als unser Abräumer vom Dienst nicht auf dem Feld war oder sich gnädig zeigte, damit doch mal ein gegnerischer Stürmer vorbeikam, war Sebastian zur Stelle. Er war während des ganzen Turniers immer da, wo er sein sollte und fand auch mal Zeit sich ins Angriffsspiel einzubinden. Nachdem wir durch Arthur zum nicht unverdienten 1:0 kamen, schlug auch die Stunde von Evelyn. Ein ewiger Unruheherd in den gegnerischen Strafräumen, lauerte sie stets auf ihre Chance und biss zu, als ihr der Happen gereicht wurde. Der gegnerische Torwart wollte lieber mitstürmen als sein Tor zu bewachen. Evelyn nutzte die Gunst der Stunde und schob locker zum 2:0 ins leere Tor ein. Die Messe war gelesen. Der Drops gelutscht. Wie inzwischen gewohnt, konnten wir einen weiteren Dreier bejubeln.

Halbfinale: Selbsthilfe mit Köpfchen – Teamsport Kohl 1:3
Torschützen: 0:1 N.N. 0:2 N.N 0:3 NN 1:3 Arthur

Jetzt wurde es Ernst. Die Zeit des taktierens war vorbei. Nur ein Sieg würde uns ins Finale bringen. Doch obwohl alle bis an ihre Grenzen gingen, ob Betreuer oder Spieler, der Gegner war einfach in allen Belangen überlegen. Schnell lagen wir mit 0:3 zurück. Doch wie immer kam das Beste zum Schluss. Mit einer schönen Einzelleistung verzauberte Arthur zum wiederholten Mal die Massen und schob gekonnt zum 1:3 ein. Eine weitere Chance wurde nicht genutzt und so bliebe es letztlich beim 1:3.

Spiel um Platz 3: D&K ID Group – Selbsthilfe mit Köpfchen 1:0
Torschütze: 1:0 N.N.

Das inzwischen dritte Spiel in Folge brachte uns einen alten Bekannten. Wir wollten unserem etwas glücklichen Sieg in der Vorrunde wiederholen und erneut gewinnen. Auch hier war es wieder ein ausgeglichenes Spiel mit leichten Vorteilen für D&K. Jeweils ein Aluminiumtreffer, die ein oder andere Chance hüben wie drüben. Kein Treffer gelang. Man machte sich innerlich schon bereit auf ein 9-Meter-Schießen, da gelang D&K der entscheidende Schlag. Über links setzte der Stürmer zum Solo an. Nun war Marco gefordert, er zögerte jedoch den Bruchteil einer Sekunde, was dem Stürmer den nötigen Vorsprung gab. Ein platzierter Schuss ins untere rechte Eck war auch für unseren Krakenmann nicht zu halten. Wir warfen nun alles nach vorne. Mit dem Schlusspfiff kamen wir zu einer letzten Chance. Ein weiter Einwurf von Arthur auf den freistehenden Marco. Er nahm den Ball mit vollem Risiko, traf aber nicht richtig und der Torwart konnte halten. Schlusspfiff.

Fazit:
Unsere Stärke: Das Team. Jeder war bereit für den anderen zu laufen. Von außen hatten wir eine tolle Unterstützung und das Glück war uns einige Male wohlgesonnen. So wurde die Vorrunde nicht nur ungeschlagen, sondern sogar ohne Punktverlust abgeschlossen. Der Lohn unserer Mühen war der 4. Platz.
Fußball kann so einfach sein. Darum will ich diesen Bericht mit einem Zitat eines ehemaligen Trainers von mir beenden. Er brachte es folgendermaßen auf den Punkt, als er nach unserer Taktik gefragt wurde.

Mittellinie, 16er, Bum

Dieser Beitrag wurde von Marco erstellt.